Ratgeber “Gebrauchtes Basisfahrzeug & Camper kaufen “

gebrauchtes Wohnmobil in Wüste

Du bist auf der Suche nach einem Camper und hast dich für einen gebrauchtes Basisfahrzeug oder einen gebrauchten Camper entschieden? Sehr gut! Du wirst sicher sehr viele tolle Erlebnisse mit deinem perfekten Camper haben – zumindest dann, wenn du ein paar wichtige Kriterien beim Kauf des gebrauchten Basisfahrzeuges oder des gebrauchten Campers beachtest.

Was du allgemein bei der Recherche beachten solltest, worauf du bei der Besichtigung achten kannst und welche Geheimtipps dich auch als KFZ-Laie vor einem Fehlkauf retten können, erfährst du hier im Ratgeber gebrauchtes Basisfahrzeug & Camper kaufen.  

Recherche & Besichtigung

Ein paar wichtige Punkte haben wir damit schon angesprochen. Vor dem Kauf deines gebrauchten Basisfahrzeuges oder gebrauchten Camper steht in jedem Fall eine fundierte Recherche im Vorfeld. Eine kleine Roadmap zum Camper Kaufen findest du hier: 

Die Roadmap „Camper kaufen“

Die Recherche beinhaltet dabei idealerweise diese Schritte: 

Wenn du über einen der genannten Kanäle einen perfekten Camper für dich gefunden hast, dann solltest du in jedem Fall vor dem Kauf eine Besichtigung samt Probefahrt machen. Im Netz und auf hochgeladenen Bildern ist schnell mal ein Schaden verschwiegen oder ein Schimmelfleck nicht direkt ersichtlich. Ganz abgesehen von dem Geruch, der über das Netz (noch) nicht übertragen werden kann.

Stell dir vor, du kaufst online ein gebrauchtes Basisfahrzeug oder einen gebrauchten Camper und er stinkt wie Iltis oder bei der ersten Fahrt passt irgendetwas offensichtlich nicht. Dann ist das bereits dein alleiniges Problem, welches du mit einer Besichtigung und einer Probefahrt vermutlich hättest vermeiden können.

Deshalb unsere klare Empfehlung: gebrauchter Kauf IMMER nur mit Besichtigung und Probefahrt. 

Den Preis verhandeln 

Die Besichtigung bringt noch einen weiteren Vorteil mit sich: Unabhängig wie gut der Zustand des Fahrzeuges ist – du kannst immer versuchen etwas am Preis zu verhandeln. Das geht in den meisten Fällen face to face einfacher, als online oder am Telefon. 

Wenn an dem Fahrzeug alles so ist wie beschrieben, dann liegt es natürlich an dir, ob du das möchtest. Wenn an dem Fahrzeug irgendetwas nicht passt, du es aber dennoch haben möchtest, dann solltest du auf jeden Fall am Preis noch etwas schrauben (lassen)!

KFZ Check beim Kauf des gebrauchten Camper

Ganz egal, ob du ein KFZ als Basisfahrzeug für deinen Camper kaufen möchtest oder einen voll ausgestatteten Camper erwerben magst. Wenn du dich für ein gebrauchtes Basisfahrzeug entschieden hast, dann wirst du auch ein gebrauchtes KFZ erwerben. Alleine dabei sind schon einige Dinge zu beachten.

Was genau du neben dem KFZ noch zusätzlich bei einem gebrauchten Camper beachten solltest, das erfährst du hier weiter unten. 

Privatkauf oder Händlerkauf

Zuerst solltest du dich entscheiden, ob du einen Privatkauf oder einen Kauf beim Händler bevorzugst. Die Vorteile bei einem Händlerkauf sind auf jeden Fall eine entsprechende Gewährleistung und natürlich auch die Reputation eines Händlers. Im Klartext heißt das, bei einem Händlerkauf wirst du allgemein mit weniger Überraschungen rechnen müssen als bei einem Privatkauf.

Natürlich kann auch der Händler das beste für sich selbst heausholen wollen, das liegt ja in der Natur der wirtschaftlichen Tätigkeit. Mit Problemen wie verschwiegenen Schäden oder Thematiken wie gefälschter Kilometerstand wirst du dich beim Händler aber eher nicht herumschlagen müssen. 

Ebenso gibt es auch beim Privatkauf nicht nur schwarze Schafe. Der Markt für gebrauchte Fahrzeuge ist sehr groß und vor allem bei liebevoll umgebauten Camper-Schmuckstücken kann man tolle positive Überraschungen erleben.  

Was ist dir also vom Gefühl her lieber? Privatkauf oder Händlerkauf? Am Ende hängt das vielleicht auch von dem entsprechenden Angebot ab, das wirst du bei deiner Recherche schnell herausfinden. 

Egal wofür du dich entscheidest, das KFZ solltest du so oder so auf Herz und Nieren (oder Motor und Reifen) prüfen…

Unterlagen Check: TÜV + Scheckheft + Eintragungen

Beim Unterlagen Check können wir damit gleich loslegen. Diese Fragen kannst du dabei stellen und dir die entsprechenden Unterlagen zeigen lassen: 

Wenn der TÜV direkt im nächsten Monat wieder dran ist, solltest du dir zumindest Gedanken machen. Wer verkauft denn ein Auto mit fast abgelaufenem TÜV? Im Idealfall bereitet man als Verkäufer das KFZ doch möglichst gut auf, um es auch möglichst teuer zu verkaufen. Spreche den Verkäufer darauf an. 

Expertentipp: Wenn der Verkäufer einen plausiblen Grund für das Versäumnis hat, dann ist vielleicht zumindest am Preis noch was zu machen. 

Ist ein Scheckheft bei dem Wagen dabei? Falls keines dabei ist, geht die Welt zwar nicht unter, aber schöner ist es mit. Insgesamt gilt: Ein ordentlich geführtes Scheckheft deutet meist auf ein ordentlich behandeltes Fahrzeug hin. 

Expertentipp: Ist das Scheckheft wirklich außerordentlich ordentlich ohne jeglichen Schmutzfleck oder Knick, könnte es sein, dass das Scheckheft niemals eine Werkstatt von innen gesehen hat. Natürlich gibt es auch saubere Werkstätten, oder solche, in denen das Scheckheft nur im Büro beschriftet wurde. Stutzig machen würde es uns trotzdem. Du weißt, wie deine Scheckhefte so aussehen… Selbes Thema wäre zu beachten, wenn zufällig alle Einträge von derselben Werkstatt, derselben Handschrift und mit derselben Farbe des Stifts eingetragen wurde. All diese Punkte können auf ein Schummeln hinweisen.  

Hat das KFZ irgendwelche Sondereinbauten? Beispielsweise müssen Bullenfänger/ Überrollbügel / Personenschutzbügel gesondert eingetragen werden, wie auch größere Reifen und Felgen. 

Wenn Anbauteile nicht eingetragen sind, dann solltest du vor einem Kauf ganz genau prüfen, ob du bei der Eintragung Probleme bekommen könntest. Du musst dich dann nämlich um entsprechende ABE’s oder Gutachten kümmern. 

Wenn alles eingetragen ist, dann ist alles cool und du kannst dich über die Special Anbauteile einfach freuen!

Fahrzeugzustand

Als nächstes kannst du den allgemeinen Zustand des Fahrzeuges checken. Hier geht es erstmal um ein erstes Feeling zu dem KFZ. Dazu musst du kein Profi sein, sondern dich einmal auf das Fahrzeug als Gesamtes einlassen. Du kannst dir dabei solche oder ähnliche Fragen stellen: 

  • Wie sieht die Karosserie aus?
  • Welchen Anschein macht der Lack? 
  • Wie riecht es im KFZ?
  • Wie sehen die Sitze bzw. Sitzbezüge aus?
  • Gibt es Macken im Innenraum?
  • Wie abgegriffen sind beispielsweise Schaltknüppel, Lenkrad oder Handbremse sowie die Pedale und Fußmatten?

Fahrzeug Historie 

Bei der Fahrzeug Historie checkst du einmal ganz genau, was das KFZ bereits erlebt hat. Du schaust dir die Anzahl der Vorbesitzer an, wofür das Fahrzeug vor dir genutzt wurde und was schon alles an dem KFZ geschraubt wurde. 

Bei den Vorbesitzern kommt es nicht immer nur auf die Anzahl. Es gibt Fahrzeuge mit vielen Vorbesitzern, die trotzdem in einem Top Zustand sind. Dennoch solltest du bei vielen Vorbesitzern hellhörig werden. Vor allem, wenn der Besitzer oft hintereinander gewechselt hat. Da ist doch bestimmt was faul an dem Fahrzeug, oder? Grundsätzlich solltest du immer dann vorsichtig sein, wenn der aktuelle Besitzer das Fahrzeug noch nicht lange hat, oder er es nur für einen Freund verkauft. 

Aber selbst wenn am KFZ alles in einem guten Zustand ist, sind mehrere Vorbesitzer in manchen Fällen nicht zu empfehlen. Denn jeder Fahrer fährt anders und trägt damit zu einem erhöhten Verschleiß des Fahrzeuges bei. Gerade dann, wenn klar ist, dass das Fahrzeug nicht lange im Besitz bleibt, wird es öfters nicht sehr pfleglich behandelt.  

Als nächsten Punkt schauen wir uns ganz genau an, was das Fahrzeug schon so alles durchgemacht hat. War das Fahrzeug ein Postauto und ist lange Strecken über die Autobahn mit konstanter Geschwindigkeit gefahren? Oder war es eher ein Stadtauto mit viel Stop and Go? Wichtig bei dieser Überlegung ist die Tatsache, dass der Zustand eines KFZ oft besser ist, wenn es hauptsächlich mit warmem Motoröl gefahren wurde. Das ist bei Stadtfahrten bzw. vielen kurzen Fahrten eher unrealistisch.

Das bedeutet im Umkehrschluss auch, dass ein KFZ mit hoher Laufleistung (vielen Kilometern) besser in Schuss sein kann als Eines mit wenig Kilometern. Gerade Camper und Wohnmobile fahren oft eine lange Strecke am Stück bis an den Urlaubsort, so das der Motor meistens bei jeder Fahrt richtig warm ist und somit der Motor am wenigsten Verschleiß hat.

Außerdem kannst du auch noch darauf achten, wo das Fahrzeug herkommt. Wenn es vorwiegend am Meer gefahren wurde, darfst du wegen des Salzes mit mehr Rost rechnen. Auch in schneereichen Gebieten ist die Rostgefahr höher (wegen dem Streusalz). 

Wartungszustand

Neben der Fahrzeughistorie schauen wir uns auch noch den Wartungszustand an. Wann wurde eine Wartung durchgeführt und welche Reparaturen/ Austausche wurden an dem KFZ gemacht?

Wartungen und Wartungsintervalle sind immer nice to have – du kennst das selbst. Das Handbuch oder der Bordcomputer sagt immer viel zu früh, dass er gerne einen Service hätte. Wenn der Service regelmäßig in einer Fachwerkstatt gemacht wurde, dann ist das in der Regel ein besseres Zeichen für den Zustand des KFZ, als wenn es nicht einmal ein Scheckheft gibt.

Der Service muss im Gegensatz zum TÜV nämlich nicht gemacht werden. Wenn es keine regelmäßigen Servicetermine gab, dann weißt du eigentlich kaum etwas zum Wartungszustand. Vielleicht ist das KFZ schon 100.000 KM mit dem selben Motoröl gefahren. Das wäre ziemlich uncool, oder? 

Pflegezustand

Nach dem Wartungszustand kannst du dich dem Pflegezustand annehmen. Hat das fahrzeug irgendwelche Roststellen, hat der Auspuff Löcher, klappert bei der Fahrt irgendwas oder gibt es Nasen im Lack, die auf eine (heimliche) ausbesserung eines Schadens hinweisen?  

Expertentipp: Schau dir einmal an wie sehr das Fahrzeug Gebrauchsspuren vorweist. Sind die Sitze extrem durchgesessen oder der Schaltknüppel ist massiv abgegriffen, das KFZ hat aber nur sehr wenige Kilometer? Das muss nichts schlimmes bedeuten, du solltest aber vorsichtig sein oder zumindest hinterfragen woher das kommen kann. 

Verschleißteile

Ein anderes Thema bezüglich des KFZ Zustandes sind die Verschleißteile. Für diverse Verschleißteile im KFZ gibt es unterschiedliche Austauschintervalle, die empfohlen werden. Dazu gehören beispielsweise Riemen (Keilriemen, Zahnriemen). Der Austausch eines vermeintlich noch intakten Riemens ist nämlich wesentlich günstiger als den Schaden eines gerissenen Riemens zu beheben. Oft geht dabei nämlich noch einiges drumherum kaputt und du hast einen kapitalen Motorschaden. 

Hat der Verkäufer für die Reparaturen Rechnungen? Oder behauptet er nur, dass der Riemen bei Kilometerstand XY getauscht wurde. Damit solltest du sehr vorsichtig sein. Ganz ehrlich: wenn du für ein paar hundert Euro etwas an deinem KFZ reparieren oder austauschen lässt, dann hast du dafür doch immer eine Rechnung, oder?

Klar wird im KFZ Bereich auch viel unter der Hand gemacht, irgendwie sollte der Verkäufer Reparaturen und Austausche aber nachweisen können, denn allein die Teile müssen ja irgendwo gekauft worden sein. 

Expertentipp: Besonders achten solltest du auf den Zustand der Bremsen, Reifen, Motoröl, Kühlwasser, Zahnriemen und Diesel Partikelfilter.

Unfallschäden & Steinschlag 

Als nächstes machen wir uns daran eventuelle Unfallschäden zu entdecken. Im Idealfall sagt dir der Verkäufer natürlich einfach, was mit dem Fahrzeug bereits alles passiert ist. Leider werden Schäden aber häufiger vertuscht, da diese den Preis natürlich erheblich drücken. 

Expertentipp: Unfallschäden kannst du erkennen an Nasen im Lack, kleinen Farbunterschieden oder auch an Spaltmaßen, die nicht passen oder unsymmetrisch sind. Auch sollten im Motorraum die Schrauben der Kotflügel noch Lack besitzen. Wenn der Lack dort fehlt kannst du davon ausgehen, dass die Kotflügel einmal ausgetauscht wurden Das gilt übrigens auch für andere Anbauteile, z.B. Stoßstange. 

Außerdem solltest du dir auch die Scheiben einmal genau ansehen, ob du einen Steinschlag findest. Selbst kleine Steinschläge können teuer werden, da diese sogar tüv relevant sind und dementsprechende behoben werden müssen. 

Betrug und andere Auffälligkeiten

Zum Thema Betrug haben wir schon einiges geschrieben. Hier noch einmal zusammengefasst, was du besonders beachten solltest:

  • Passt der Kilometerstand zum allgemeinen Erscheinungsbild oder wurde vielleicht an der Uhr gedreht?
  • Gibt es Auffälligkeiten am Serviceheft? 
  • Ist das Fahrzeug für die Probefahrt tiptop gereinigt? Ein sauberes Auto ist zwar schön, allerdings siehst du bei einem gerade gereinigten Auto auch Auffälligkeiten nicht so gut, wie wenn die Reinigung vor zwei Tagen war. Auch kannst du auf nassen Fahrzeugen kaum Kratzer im Lack erkennen. Am besten solltest du das KFZ bei Tageslicht trocken besichtigen.
  • Wurde eine Motorwäsche gemacht? Wenn der Motor frisch gereinigt ist, solltest du vorsichtig sein. Denn du siehst nach einer Motorwäsche nicht mehr gut, wo eventuell Öl austritt, welches an dieser Stelle nicht austreten sollte. 
  • Auch die Fahrzeugidentnummer sollte passen. Leider werden heute immer wieder Fahrzeuge entwendet und dann mit gefälschten Papieren verkauft.

Extratipp: Gebrauchtwagengarantie & Gebrauchtwagencheck 

Auch bei einem Gebrauchtwagen hast du eine gesetzliche Garantie von zwei Jahren. der Händler ist verpflichtet für zwei Jahre die Gewährleistung zu übernehmen. Wenn also bei dem Gebrauchtwagen etwas kaputt gehen sollte, dann checke erst einmal ob das eine Garantieleistung sein könnte. 

Du kennst dich mit Fahrzeugen nicht so gut aus? Kein Problem! Du kannst bei der Probefahrt oder vor dem Kauf auch einfach einen Gebrauchtwagencheck beim Profi machen lassen. Das ist nicht besonders teuer und mit einem TÜV-Termin zu vergleichen. Du fährst dann zum TÜV, zur DEKRA oder zum ADAC und kannst den Wagen für 30-100 Euro einmal komplett durchchecken lassen. 

Camper gebraucht kaufen – das ist zu beachten

Idealerweise hast du dein gebrauchtes KFZ jetzt schon ganz genau gecheckt. Je nachdem was für ein Camper du gebraucht kaufen magst, darfst du auch diesen noch einmal einer genauen Inspizierung unterziehen. 

Diese genaue Prüfung bezieht sich vor allem auf diese Themenbereiche und Schwachstellen: 

  • Wasserschäden
  • Schimmel
  • Gas
  • Funktionstest

Allgemein kannst du bei dem Kontakt zu dem Verkäufer und bei der Besichtigung davon ausgehen, dass es ein gutes Indiz ist, wenn sich der Verkäufer auch gut mit dem Fahrzeug und der Anlage auskennt. Das bedeutet bei Privatverkäufen, dass der Verkäufer den Camper auch wirklich selbst genutzt hat. Er wird dir dann wahrscheinlich auch die ein oder andere Tücke oder Schwachstelle nennen. Bei gewerblichen Verkäufen sollte der Verkäufer zumindest wissen wovon er spricht, um dir den Camper auch gut zeigen und erklären zu können. 

Expertentipp: Wenn du direkte Fragen zu bestimmten Stellen, Geräten oder auch zum Fahrzeug selbst (z.B. Fahrverhalten) stellst, dann wirst du schon merken, wenn es irgendwo etwas gibt, worauf der Verkäufer nicht ganz so gerne antwortet. 

Wasserschäden 

Ein sehr großes Thema bei (gebrauchten) Campern ist leider der Wasserschaden. Viele Fahrzeuge haben oder hatten einmal ein Rendevouz im Regen. Ist ja an sich auch nicht dramatisch, die Camper sind ja alle dicht. Schwierig wird es eben dann, wenn Wasser an Stellen einritt, die nicht für Wasser vorgesehen waren. Oder aufgrund des Alters Dichtmittel porös geworden ist und somit dort Wasser eindringen kann.

Wo kann Wasser eintreten? 

Im Prinzip sind das alle Stellen, an denen Dichtungen sind und/oder irgendetwas befestigt wurde. Beispielsweise eine Fensterdichtung, eine Markisen Halterung, ein Fahrradträger oder eine Durchführung für ein Kabel von der Solaranlage oder einer Satellitenanlage. 

Woran erkennst du einen Wasserschaden?

Ein Wasserschaden kann entweder akut sein oder schon älter. Vielleicht ist er sogar vom Verkäufer unerkannt – man muss ja nicht immer von Betrug oder Verschleierung ausgehen. Oftmals wird ein Wasserschaden erst sehr spät bemerkt, wenn bereits ein sichtbarer Schaden vorliegt. 

Du kannst einen Wasserschaden daran erkennen, dass sich an der Wand eine Beule nach außen bildet, oder die Aussenhaut sich löst. Auch Wasserflecken an der Wand oder der Decke lassen oft einen Wasserschaden im Camper vermuten. Das ist dann bereits ein ziemlich eindeutiges Indiz. 

Wo kann ein Wasserschaden auftreten? 

Ein Wasserschaden kann an allen Stellen im Camper auftreten. An allen Decken, Wänden, Möbeln und vor allem auch am Unterboden! Auch dieser ist sehr häufig aus Holz und sollte einmal genau begutachtet werden. Hier hilft ein Feuchtigkeitsmessgerät schon sehr weiter, da es Feuchtigkeit bereits meldet, wenn die feuchten Stellen noch nicht sichtbar sind.

Wie du eine Dichtigkeitsprüfung am Wohnmobil selber machen kannst, erfährst du hier: 

Dichtigkeitsprüfung am Wohnmobil selber machen

Schimmel

Neben dem Wasserschaden selbst kann der Camper auch ein Problem mit Schimmel haben. Häufig riecht man das schon, wenn der Camper eine Weile verschlossen war. Wenn du also bei der Besichtigung ankommst und alle Fenster und Türen sind weit aufgerissen, oder es sind viele Duftspender im Camper solltest du dir Gedanken machen. 

Ansonsten siehst du das auch ganz klassisch an Stockflecken an der Wand, im Bad oder am Boden. Wenn ein Wasserschaden bekannt ist, solltest du auch aufpassen – Schimmel ist da schon fast vorprogrammiert. 

Seitenwand

Ein weiteres Thema bei Campern ist oft auch die Seitenwand bzw. Ablösungen an der Seitenwand.

Wenn sich die Seitenwand ablöst bildet sich dadurch ein kleiner Spalt zwischen Wand und Möbel, dann solltest du dir das genauer ansehen. Wenn du solche Spaltmaße entdeckst, kann es sein dass das Fahrzeug viel auf Rüttelpisten und holprigen Strassen unterwegs war. Das ist prinzipiell nicht der beste Fahrbahnuntergrund für Fahrzeuge, die nicht darauf ausgelegt sind. 

Gas

Beim Thema Gas ist auch das ein oder andere zu beachten. Beispielsweise ist eine regelmäßige Gasprüfung (alle 2 Jahre)  vorgeschrieben. Ist denn die Gasprüfung aktuell oder ist sie 1,5 Jahre alt?

Auch der Gasdruckregler und die Gasschläuche dürfen nur maximal 10 Jahre alt sein. Schau dir dies einmal genau an. Auf dem Gasdruckregler sowie dem Gasschlauch steht ein Herstellungsjahr. Des weiteren sind diese auch in dem gelben Gasprüfbuch dokumentiert. 

Beim Thema Gas sollten allgemein keine Experimente gemacht werden, deshalb gibt es ja auch die vorgeschriebene Gasprüfung. Wenn du an der Gasanlage irgendwo eine notdürftige Reparatur siehst, beispielsweise eine Stelle, die mit Klebeband geklebt ist, dann Finger weg! Im schlimmsten Fall musst du sonst damit rechnen, dass du über die nächste Gasprüfung nicht drüber kommst und deine komplette Gasanlage überholt werden muss. 

Expertentipp: Wenn du deinen Camper aus dem Ausland kaufen solltest, kann es sein dass die Gasanlage in Deutschland so nicht abgenommen wird. Beispielsweise kommen niederländische Gasanlagen in Deutschland nicht ohne weiteres über die Gasprüfung drüber.  

Funktionstest

Neben den Themen Wasserschaden, Schimmel, Seitenwand und Gas ist natürlich auch noch wichtig, dass alle Geräte in dem Camper funktionieren, die vorhanden sind. 

Also teste einmal, ob alle Geräte gehen. Geht der Herd, der Kühlschrank? Wie sieht es aus mit Klo, Abwasser, Warmwasser, Duschablauf usw. Je nachdem, was halt alles verbaut ist. 

Auch hier solltest du ein besonderes Augenmerk auf die Bereiche Wasser und Gas legen. Wie sehen die Wassertanks aus (wenn man das überhaupt checken kann bei dem Camper)? Im Idealfall sollte das Wassersystem einmal komplett befüllt werden, dann kannst du auch alles einmal durchchecken – inklusive Warmwasser und Ablauf wenn vorhanden. Auch die Frage nach der letzten Reinigung der Wasseranlage macht in einem Camper Sinn. Oft bilden sich in den Tanks Keime, wenn das Wasser länger im Tank steht. Mit dem Funktionstest kannst du auch Frostschäden sofort bemerken. 

Auch die Gasanlage solltest du einmal testen. Funktioniert alles? Und vor allen Dingen: Schaltet auch alles so ab, wie es soll? Bei einer eingetragenen Gasanlage sollte das Kochfeld, die Heizung und der Boiler ausschalten, sobald die Flamme erlischt. Ein Sicherheitsventil sorgt dafür, dass das nach einer bestimmten Zeit automatisch passiert. 

Expertentipp: Einfach mal die Gasflamme am Kocher ausblasen und ca. 1 Minute warten, dann solltest du ein Klick hören. Wenn nicht und wenn weiter Gas ausströmt, dann stimmt da etwas nicht. 

Sonderfall Wohnwagen

Du willst dir einen gebrauchten Wohnwagen kaufen? Eine sehr gute Idee! Allerdings solltest du dann zusätzlich zu den genannten Punkten noch ein paar weitere Kleinigkeiten beachten: 

  • Beim Wohnwagen solltest du auf das Alter der Reifen achten. Bei einer 100er Zulassung dürfen diese maximal 6 Jahre alt sein – so sagt es der Gesetzgeber. 
  • Hat der Wohnwagen eine Antischlingerkupplung? 
  • Wenn eine Antischlingerkupplung vorhanden ist, solltest du checken ob diese noch voll funktionstüchtig ist oder ob die Reibbeläge erneuert werden sollten. Bei vielen Antischlingerkupplungen gibt es dafür eine vorgesehene Verschleißanzeige. Auch sollte auf deiner Anhängerkupplung und der Antischlingerkupplung des Wohnwagens kein Fett sein, denn diese funktionieren in Kombination nur ungeschmiert. 
  • Beim Wohnwagen solltest du auch unabhängig von einem Wasserschaden den Unterboden prüfen. Besonders an den Übergängen zur Seitenwand und dem Gaskasten.

Experten Tipp Fiat Ducato kaufen:

Du suchst einen Kastenwagen als Camper und willst diesen gebraucht kaufen? Wie wäre es denn mit einem Fiat Ducato als Wohnmobil?

Wie teuer ist ein Fiat Ducato als Wohnmobil?

Einen gebrauchten Fiat Ducato kannst du mit etwas Glück schon ab 5.000 Euro finden. Realistischer und in brauchbarem Zustand ist ein Fiat Ducato aber eher für 10.000 Euro zu haben. 

Wo kann man einen Fiat Ducato gebraucht kaufen?

Wenn du dir einen Ducato als Wohnmobil ausbauen magst, dann kannst du dein Basisfahrzeug ganz normal beim Gebrauchtwagenhändler kaufen. Du kannst aber auch einmal bei Transportunternehmen/ der Post nach gebrauchten Fiat Ducatos (oder auch anderen Modellen) suchen oder bei Betrieben in der Umgebung. Oft sind diese Transporter noch gut in Schuss aber günstig zu haben. Alternativ kannst du auch auf Ebay Kleinanzeigen gute Schnäppchen finden. 

Fiat Ducato mit über 100.000 Kilometern kaufen?

Du hast einen Fiat Ducato gefunden, dieser hat aber schon sehr sehr viele Kilometer. Sollst du ihn trotzdem kaufen? Die Kilometer selbst sagen nicht wirklich etwas über den Zustand des Fahrzeuges aus. Ein Fahrzeug mit 150 Tausend Kilometern, das immer nur  auf langen Strecken mit relativ konstanter Geschwindigkeit und Drehzahl gefahren wurde kann besser in Schuss sein als ein Fahrzeug, dass immer nur kurze Strecken und viel Stop and Go auf dem Buckel hat. 

Was ist bei echten Transportern zu beachten?

Wenn der Fiat Ducato oder Kastenwagen deiner Wahl wirklich als Transporter genutzt wurde, solltest du nur beachten, für was genau er genutzt wurde. Bei einem Post Transporter ist die Wahrscheinlichkeit einer regelmäßigen Überladung geringer als bei einem Transporter von einem metallverarbeitenden Betrieb. 

Was ist wichtig beim Kastenwagen kaufen in Kürze?

Egal ob du einen Fiat Ducato, einen Citroen Jumper, einen Peugeot Boxer,einen Opel Movano, einen VW Crafter oder einen Mercedes Sprinter kaufen möchtest – prüfe vor allem diese Bereiche ganz besonders: 

  • gute Reifen, die DOT Nummer gibt Rückschlüsse auf das Alter
  • wann ist der TÜV abgelaufen?
  • sind Rechnungen für Reparaturen vorhanden?
  • wurde ein frischer Service gemacht?

Im Idealfall kaufst du deinen Kastenwagen bei dem Händler, bei dem dieser auch einmal neu verkauft wurde. Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Kastenwagen stets in der Vertragswerkstatt serviciert wurde und auch alle Reparaturen dort durchgeführt wurden. Der Verkäufer – in dem Fall das Autohaus – kennt das Auto dann schon und kann dir auch zukünftige Fragen dazu kompetent beantworten.

Titelbild: gooftrooperz

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